Im Frühjahr 2012 wurde in der Nähe des südlichen Eingangs des Echternacher Sees ein Bienenhaus errichtet.

Ein Anbau zum Honig schleudern, der sogenannte Schleuderraum wurde im September 2014 fertig gestellt.

Wegen der artenreichen Pflanzenvielfalt, den Obstbäumen, dem Wasserangebot und den neu angelegten Streifen mit Wildblumen rund um den See bietet sich der Standort an, um Bienen zu halten. Die Projekte am Echternacher See und Umgebung verbinden Naturschutz und Naherholung. Ganz im Sinne der Biene wurde aus den Grünanlagen um den Echternacher See ein Netzwerk aus „Bongerten“ und extensiver Landwirtschaft aufgebaut, um Lebensraum für Bienen und viele andere Arten zu schaffen und damit die Biodiversität zu steigern. Die Streuobstwiesen dienen als extensiv genutzte Viehweiden. Die Grünanlagen und landwirtschaftlichen Flächen um den See werden auf naturnahe Art und Weise bewirtschaftet. Die großen Wiesen werden nur einmal im Jahr, im Spätsommer, wenn die Blüte vorbei ist gemäht. Der See und seine umgebende Landschaft sollen neben der Erholungsfunktion auch der ökologischen Vielfalt und dem Naturschutz zugutekommen. Außerdem dient die vielseitige Kulturlandschaft als Bienenweide, unter anderem für zahlreiche Völker unseres Bienenhauses am See.

Bienen dienen neben ihrer Bestäubungsfunktion als Bioindikator, d.h. sie sind eine Zeigerart für Ökosysteme. Sie sorgen dafür, dass das Ökosystem funktioniert, indem sie ihm durch Bestäubung Leben schenken, zeigen aber auch Missstände an. Nach den erschreckenden Nachrichten über das weltweite Bienensterben, das in den letzten Jahren auch im Großherzogtum voranschreitet, gilt es, ein Zeichen zu setzen und die wichtigste Art eines jeden Ökosystems –Bienen- zu erhalten.

Bienen und andere Insekten sind unverzichtbar, denn trotz des technischen Fortschritts hängt die Landwirtschaft von den Bestäubern ab. Doch Monokulturen, Parasiten und Pflanzenschutzmittel setzen den Tieren zu.

Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.(Albert Einstein)

Neben dem ökologischen Mehrwert, dient das Bienenhaus auch als Ausflugsziel für Schulklassen und als Produktionsstätte für erstklassigen Bio-Honig. Nicht nur Kinder haben hier die Möglichkeit, den Imker bei der Arbeit zu beobachten und die faszinierende Welt der Bienen kennenzulernen. Jedes Frühjahr werden hier Imker Schnupperkurse angeboten.

Die Förderung der Bienen geht Hand in Hand mit anderen Projekten am Echternacher See. Die « Bongerten » dienen als Bienenweide. Die Obstbäume wiederrum brauchen die fleißigen Bestäuber um Früchte auszubilden. Die neu angelegten Streifen mit Wildblumen sind nicht nur für Bienen ein kleines Paradies, sondern auch für Besucher eine Augenweite.

Die größte Bedrohung für Bienen sind (neben Parasiten) Herbizide, Pestizide und chemischer Dünger. Die chemischen Substanzen haben negative Auswirkungen auf das Nervensystem der Insekten. Entweder sterben sie bei hoher Dosis direkt,  irren, durch das Gift orientierungslos geworden,  in ihren Tod, oder tragen die schädlichen Stoffe in die Stöcke, gefährden dadurch das gesamte Volk und die Qualität des Honigs. In der Umgebung des Echternacher Sees wird auf den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden und künstlichem Dünger verzichtet. Landwirtschaft wird hier nur extensiv und „bienenverträglich“ betrieben. Wiesen werden teilweise erst nach der Blüte gemäht, auf den Streuobstwiesen weiden Rinder ganzjährig und die Feuchtbiotope werden geschützt, bzw. ausgebaut.  

Das Netzwerk der um den See erfolgreich durchgeführten Projekte soll auf ganz Echternach ausgeweitet werden. Der gesamte Naturraum Echternach mit seinen einzelnen Projekten ist ausgebaut mit einem naturpädagogischen Konzept, das Natur und Naturschutz erlebbar und aktiv gestaltbar macht. Sowohl die Bürger, als auch Touristen sollen für ihr natürliches und kulturelles Umfeld sensibilisiert werden und aktiv bei der Verbesserung Ihres Stadtbilds mitwirken. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung, somit zur Erweiterung dieser ökologisch wertvollen Kulturlandschaft und zur Steigerung der Biodiversität soll das schon vorhandene Netzwerk erfolgreich laufender Projekte um den Echternacher See flächendeckend auf die Echternacher Umgebung ausgeweitet werden.

Die Gemeinde Echternach kämpft aktiv gegen das Bienensterben – machen Sie mit!

  • Werden Sie Hobby-Imker (auch in diesem Jahr bieten wir wieder Kurse an)
  • Verzichten Sie auf Herbizide, Pestizide und chemischen Dünger
  • Helfen Sie mit die vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten
  • Schaffen Sie Nahrung und Lebensraum für Bienen: Blumenwiesen, strukturreiche Gärten und Obstbäume mögen sie besonders gerne

Der Gemeinde Echternach liegt es besonders am Herzen, ein flächendeckendes Netzwerk aufzubauen, um dem Problem des Bienensterbens nachhaltig entgegenzuwirken. Dafür brauchen wir Nachwuchs-Imker! Wir stehen mit Rat und Tat jederzeit zur Verfügung. Auch Material wie Honigschleudern wird von der Gemeinde zur Nutzung gestellt.

 

Dernière modification le 27.10.2021
Aller au contenu principal